- Stolpe
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Stọlpedie, polnisch Słupia ['su̯upia], Küstenfluss zur Ostsee in Polen, Hinterpommern, 139 km lang; entspringt dem Pommerschen Höhenrücken nordöstlich von Bütow, durchfließt mehrere Seen der Pommerschen Seenplatte und mündet bei Stolpmünde; nicht schiffbar, durch vier kleine Wasserkraftwerke genutzt.IIStọlpe,1) Manfred, Kirchenjurist und Politiker, * Stettin 16. 5. 1936; trat 1959 in den Dienst der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg und beteiligte sich als Mitglied ihres Konsistoriums (Oberkonsistorialrat) an der Bildung des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR (BEK). 1982-90 war er Präs. des Konsistoriums der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg und stellvertretender Vorsitzender des BEK. Seit 1990 Mitglied der SPD und seit 1. 11. 1990 Ministerpräsident von Brandenburg (1994-99 in absoluter Mehrheit), trat er am 26. 6. 2002 vorzeitig zurück (Nachfolger: M. Platzeck). Stolpe wurde v. a. wegen seiner Vermittlerrolle zwischen Kirche und Staatsführung der DDR einschließlich Kontakten zum Staatssicherheitsdienst scharf kritisiert (parlamentarischer Untersuchungsausschuss in Brandenburg, 1992-94). Durch seine Landespolitik gewann Stolpe hohes Ansehen. (Kirchen in der DDR)2) [st-], Sven Johan, schwedischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, * Stockholm 24. 8. 1905; Lehrer, 1945-61 als Literaturkritiker tätig. Stolpes Romane sind von seiner religiösen Grundhaltung (1947 Konversion zum Katholizismus) bestimmt; er ist auch ein gewandter Essayist und hat zur Forschung über Königin Christine bedeutende Beiträge geleistet (»Drottning Kristina,. ..«, 2 Bände, 1960-61; deutsch »Königin Christine von Schweden«).
Universal-Lexikon. 2012.